Leiterplattenbewertung

Untersuchung der Qualität von Rohleiterplatten und Baugruppen gemäß IPC-A-600 und IPC-A-610

Angewandte Normen

  • IPC-A-600
  • IPC-A-610
  • IPC-TM-650
  • J-STD-001
  • J-STD-003
  • DIN EN 60068-2-69
  • DIN EN ISO 3497

Bei HTV werden Baugruppen und Rohleiterplatten umfassend und hochpräzise mithilfe verschiedenster Verfahren und Methoden u.a. gemäß IPC-A-600 und IPC-A-610 zur Qualitätskontrolle untersucht.

Durchkontaktierung mit beschädigter Lötstoppmaske auf Leiterplattenoberseite
Durchkontaktierung im Schliffbild
Messung der Lötstoppmaskendicke
im Dunkelfeld

Untersuchungen gemäß IPC-A-600

Die allgemein akzeptierte Richtlinie IPC-A-600 enthält Angaben betreffend Bewertung der Beschaffenheit von Rohleiterplatten zur Sicherstellung fehlerfreier und zuverlässiger Baugruppen, Geräte und Systeme.

Im HTV-Institut für Materialanalyse werden Rohleiterplatten durch IPC-zertifizierte Spezialisten mithilfe zahlreicher Analyseverfahren hinsichtlich folgender Merkmale untersucht:

Äußerlich sichtbare Merkmale:

  • Basismaterialoberfläche
  • Löcher und Kontakte
  • Leiterbild
  • Lötstoppmaske
  • Lötbeschichtungen
  • Kennzeichnung

Innere Merkmale (Schliffbild):

  • Registrierung des Leiter- und Lochbildes
  • Bewertung des Leiterbildes und des Basismaterials mit Ätzcharakteristik, Leiterdicken, Foliendicken, Lagenabständen, Isolationsabständen, Blind Vias und Buried Vias, Grate und Nagelkopfbildung,
    Stärke der Metallisierung, Restring, Lötresistdicke, Grate, Rauheiten, Knospen, Trichter
  • Charakterisierung von Fehlstellen im Laminat (außerhalb der Wärmezone), wie z. B. Delamination/Blasenbildung, Separation von Innenlagen, Risse in der Metallisierung und in Folien, Rückätzung (Etchback), angehobene Anschlussflächen, unvollständige Metallisierung (Löcher)
  • Annahmekriterien für flexible und starrflexible Leiterplatten, Metallkernleiterplatten
  • Messung der ionischen Kontamination
  • Lötbarkeitstest
Verschobenes Bauteil
Verunreinigte Pins
Lotdurchstieg unvollständig

Untersuchungen gemäß IPC-A-610

Die Richtlinie IPC-A-610 bildet die Basis für die visuelle zerstörungsfreie Baugruppenprüfung. IPC-zertifizierte Spezialisten bewerten im HTV-Institut für Materialanalyse die Qualität von Baugruppen anhand verschiedener Kriterien:

  • Montage- und Befestigungsteile:
    Einbau von Befestigungsteilen, Steckverbinder, Griffe, Ausziehvorrichtungen
  • Lötstellen:
    Abnahmeanforderungen, Anomalien
  • Anschlüsse:
    Kantenclips, Nietverbindungen, Draht-/Anschlusspositionierung, Isolation, Lötstützpunkte – Lot
  • Durchsteckmontage-Technologie:
    Bauteilmontage, Bauteilsicherung, Durchkontaktierte/nicht-durchkontaktierte Löcher
  • Leiterplatten und Baugruppen:
    Laminat-Anforderungen, Kennzeichnung, Beschichtung
  • Einzelverdrahtungen:
    Lötfreie Wickeltechnik, Drahtbrücken, Kabelvorbereitung zur Zug-/Spannungsentlastung an Steckverbindern

Ein detaillierter IPC-A-600/610-Untersuchungsbericht stellt mit einer aussagekräftigen Bilddokumentation den aktuellen Zustand der Leiterplatte bzw. Baugruppe umfassend dar.

Infobox:
In der HTV-Akademie kann spezifisches Wissen rund um die IPC-A-600/610 Richtlinie erworben werden. Zudem ist eine Weiterbildung zu einem offiziell von der IPC zertifizierten IPC-A-600/610 Spezialisten (CIS) möglich.